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(Nicht) im Gepäck? Über mitgebrachte, zurückgelassene und neu erworbene Dinge des Hausrats im Kontext von Flucht und Vertreibung (1945/2015)

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Für gewöhnlich sind die alltäglichen Dinge, mit denen wir uns umgeben, kaum hinterfragter Bestandteil unseres Lebens. Flucht und Vertreibung stellen jedoch Ereignisse dar, die die Selbstverständlichkeit unserer Mensch-Ding-Beziehungen ins Wanken bringen. Das vorliegende Projekt untersucht, welche Bedeutung mitgebrachte, zurückgelassene und neu erworbene Dinge des Hausrats für Flüchtlinge und Vertriebene in der Nachkriegszeit hatten und auch heute haben.

 

Es werden zwei zeitlich auseinanderliegende Fluchtbe-wegungen analysiert: Flucht und Vertreibung der deutsch-sprachigen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg und aktuelle Fluchtbewegungen rund um das Jahr 2015. Die besondere (symbolische bzw. identitätsstiftende) Dingbedeutung im Rahmen von Flucht und Vertreibung wird dabei ebenso untersucht wie die konkrete Verwendung von Dingen im Alltag. Wie wurden bzw. werden Dinge eingesetzt, um das alltägliche Leben neu zu gestalten, sich zu positionieren aber auch um aktiv Beheimatung, (materielle) Kontinuität und soziale Einbindung herzustellen?

 

Darüber hinaus interessiert der Wandel bzw. die Konstanz von Dingbedeutungen und Verwendungspraktiken von Objekten im Zeitvergleich 1945/55 und heute. Zu beiden Fluchtbewegungen gibt es in den niederösterreichischen Sammlungen relevante Bestände bzw. Objekte. Methodisch wird für die Analyse der Dingbedeutsamkeit im Rahmen von Flucht und Vertreibung ein biographischer Zugang gewählt.

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Aktuelles:

Virtuelle Posterpräsentation von Veronika Reidinger und Anneliese Unterwurzacher im Rahmen der Tagung "Materializing the Transient. Ethnographies and Museums in the Study of (Forced) Migration". Hier kommen Sie zum Poster!

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Sudetendeutsche Flüchtlinge © Bundesarchiv Berlin, Bild Nr. 146-1985-21-09
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